Hansgrohe untersucht CO2-Fußabdruck des Badezimmers
Wie viel klimaschädliches
CO2 verursacht ein durchschnittliches Bad in seiner Erstellungs- und der
Nutzungsphase – von den Duschbrausen über die Keramikprodukte bis hin zum
Toilettenpapier? Wie viel
Klimaschutzpotenzial steckt in einem durchschnittlichen deutschen Badezimmer?
Das haben sich die Initiatoren der Hansgrohe Badstudie 2022 gefragt. Die Daten
hinter der begleitenden Hansgrohe Badstudie liefern erkenntnisreiche Einblicke
und faktenbasierte Was-Wäre-Wenn-Szenarien für die künftige Badgestaltung- und
Nutzung: Wie konkret lässt sich der CO2-Fußabdruck eines Bades positiv
beeinflussen?
Untersucht wurden die CO2-Emissionen,
die während der Erstellungs- und Entsorgungsphase sowie einer 20-jährigen
Nutzungsphase eines Bads anfallen. Die zentrale Erkenntnis der
zugrundeliegenden Analyse: 90 Prozent der CO2-Emissionen gehen auf
das Konto der Nutzungsphase eines Badezimmers.
Dieses Ergebnis fließt in die künftige
Ausrichtung des Produktportfolios der beiden Marken Axor und Hansgrohe im
Bereich Armaturen und Brausen ein. „Bis 2030 wollen wir unser gesamtes
wasserführendes Produktportfolio auf Wasser- und Energiespartechnologien
umstellen. Sie müssen künftig zu jeder energetischen Sanierung und jedem
energieeffizienten Neubau gehören. Wir engagieren uns dort, wo es um das
gemeinsame Drehen an emissionsrelevanten Stellschrauben im Bereich Bad und
Küche geht“, sagt Hans Jürgen Kalmbach, Vorsitzender des Vorstands,
Hansgrohe SE.
Hansgrohe sieht sich als Hersteller in der
direkten Verantwortung. „Bereits 1987 führten wir mit der Mistral Eco
Handbrause unser erstes wassersparendes Produkt ein. Aber auch Privathaushalte
tragen Verantwortung, indem sie sich ihre Rolle als Warmwasserverbraucher und
CO2-Emittent klar machen und bewusst damit umgehen“, findet Steffen
Erath, Head of Innovation & Sustainability, Hansgrohe SE.
Schon wenige Maßnahmen bringen den Klimaschutz voran
Das Zahlenwerk zeigt auf, welche Einsparungen
möglich sind: Bereits durch die Verwendung eines wassersparenden Duschsystems
aus Kopf- und Handbrause* lassen sich über die gesamte Nutzungsphase rund 14 Prozent CO2 einsparen. Solche innovativen Technologien reduzieren nicht nur den
Wasserdurchfluss bei gleichbleibendem Duschkomfort, sondern auch den
warmwasserbedingten Energiebedarf. So verweist auch die aktuelle
Verbraucherkampagne „80 Millionen gemeinsam für Energiewechsel“ des Bundesministeriums
für Wirtschaft und Klimaschutz auf das Energiesparpotenzial von
Wassersparbrausen.
Gleichzeitig kann ein Vier-Personen-Haushalt
durch die Anpassung seiner Duschgewohnheiten den persönlichen CO2-Fußabdruck
in der 20-jährigen Nutzungsphase, inklusive Erstellung und Entsorgung, um
insgesamt 30 Prozent von 18.110 Kilogramm auf 12.680 Kilogramm verringern. Das
entspricht einer Einsparung von 22.630 kWh Energie bei der Warmwassererzeugung.
Eine solche Reduktion lässt sich erzielen, indem man neben der Verwendung eines
wassersparenden Duschsystems die Duschtemperatur von 40 Grad Celsius auf 35
Grad absenkt (fünf Prozent), die Duschdauer von vier auf zwei Minuten reduziert
(16 Prozent) und nur jeden dritten statt jeden zweiten Tag duscht (15 Prozent).** Nimmt man ähnliche Maßnahmen zusätzlich
auch bei Badewanne und Waschtisch vor,*** so
beläuft sich das Einsparpotenzial des CO2-Fußabdrucks in Summe sogar
auf 44 Prozent, nämlich von 18.110 Kilogramm CO2 auf 10.180
Kilogramm CO2. Insgesamt können so 33.890 kWh Energie bei der
Warmwassererzeugung eingespart werden.
Grundlage: Analyse „Auf dem Weg zum grünen Bad“
Die Zahlen sind das Ergebnis einer wissenschaftlichen
Analyse von Timo Armbruster (M. Sc.), die er für Hansgrohe an der Fakultät für
Wirtschaft und Recht an der Hochschule Pforzheim erbracht hat. Die Berechnungen
beziehen sich auf einen Vier-Personen-Haushalt und berücksichtigen nicht nur
den Wasserverbrauch, sondern beziehen auch das Badezimmerinterieur und
Verbrauchsmaterialien wie Toilettenpapier, Zahnpasta, Flüssigseife, Deodorant
oder Müllbeutel mit ein. Sogar die wöchentliche Badezimmerreinigung und der
halbjährliche Wechsel der Toilettenbürste fließen in das Zahlenwerk hinein. Bei
der Emissionsberechnung wird von einer modernen Wärmeerzeugungstechnologie in
Neubauten und einem Strommix-Bezug aus fossilen und erneuerbaren Energien
ausgegangen. Die Badnutzung beläuft sich auf 345 Anwesenheitstage im Jahr, bei
einer täglichen Badezimmerzeit von 40 Minuten pro Person und Tag.
Diese Hebel beeinflussen die CO2-Emissionen positiv
Es gibt also insgesamt drei zentrale Hebel, um
die CO2-Emissionen im Badezimmer positiv zu beeinflussen. Wer als
Nutzer seltener, kürzer und weniger warm duscht sowie zu wassersparenden
Duschbrausen greift, schont die Umwelt. Hersteller können ihrerseits durch
technische Innovationen dafür sorgen, den Wasserdurchfluss der Duschbrausen zu
reduzieren und energiesparende Armaturenmodelle anbieten – so wie Hansgrohe
unter anderem mit der CoolStart Technologie: Hier startet der Wasserdurchfluss
mit kaltem statt mit vorgewärmtem Wasser. Eine dritte Möglichkeit: Die
Wassererwärmung mit alternativer CO2-neutraler Energie
(Solarthermie).
„Alles was wir tun, hat einen Impact auf das
Klima. Dessen müssen wir uns bewusst sein, jeder von uns. Idealerweise bedeutet
verantwortliches Handeln aber nicht gleichzeitig Verzicht – Verzicht auf
Duschkomfort etwa“, sagt Steffen Erath. „Wir treiben unsere Dusch- und
Armaturensysteme technologisch voran, sodass weniger Wasser pro Minute nicht zu
weniger Wassererlebnis für den Nutzer führt.“
*
Beispielsweise durch eine hansgrohe Showerpipe mit EcoSmart Technologie und
einem Durchfluss von durchschnittlich 9 Litern pro Minute statt 16 Litern pro
Minute bei 3 bar in der Standardausführung.
** Die
Prozentzahlen in Klammern geben das Einsparpotenzial der jeweiligen
Einzelmaßnahme wieder. Das gesamte Einsparpotenzial von 30 Prozent errechnet
sich nicht aus der Summe der Einzelmaßnahmen, sondern aus der Kombination der
vier angegeben Maßnahmen. Quelle: Hansgrohe Analyse „Auf dem Weg zum grünen
Bad“.
*** Badewanne:
Häufigkeit – alle 28 anstatt alle 14 Tage, Temperatur – von 40 Grad
Celsius auf 35 Grad Celsius, Füllmenge – von 170 l auf 140 l. Waschtisch:
hansgrohe Armatur mit CoolStart Funktion, Nutzungsdauer von 195 s auf 150 s,
alternativ hansgrohe Low-Flow-Armatur mit einem Durchfluss von 3,5 l/min
anstatt CoolStart-Armatur: CO2-Einsparung: 45 Prozent von 18.110 kg auf 9.980
kg. Energieeinsparung: 34.610 kWh